*Rezension* Die Schönheit des Himmels

Die Schönheit des Himmels von Sarah Biasini

erschienen bei Paul Zsolnay Verlag

Zum Inhalt

Eine Frau schreibt an ihre neugeborene Tochter. Sie erzählt ihr von ihren Freuden, ihren Leiden, ihren Ängsten und von einer Abwesenden, ihrer eigenen Mutter: der großen und unvergessenen Romy Schneider. Sarah Biasini spürt in ihrem berührenden Buch der Beziehung zu ihrer Mutter nach. Ein poetischer Text, der Fragen aufwirft: Wie wächst man auf, wenn man die Mutter mit vier Jahren verliert? Wie lebt man weiter, wenn einem der Tod so früh so nahekommt? Wie trauert man um eine Mutter, die von der ganzen Welt abgöttisch verehrt wird? Die Antwort findet die Autorin bei sich, bei der Liebe ihrer Familie, ihrer Freunde, bei den Frauen, die ihr die Mutter ersetzt haben. Ein Buch über das Leben, das weitergeht, trotz allem.

(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches finde ich mit dem Foto sehr schön gewählt. Es zeigt Sarah Biasini mit ihrer berühmten Mutter Romy Schneider und ist für mich ein sehr emotionales Bild. Sarah Biasini schildert verschiedene Begebenheiten aus ihrer persönlichen Sicht.

Wir erhalten als Leser Einblicke in das Leben von Sarah, was mitunter ziemlich privat ist. Gedanken, Gefühle und kleine Erinnerungen an verschiedene Ereignisse werden hier beschrieben. Mich störte dabei, dass enorm in der Zeit gesprungen wird und es keinen klaren Zusammenhang zwischen den gewählten Momentaufnahmen gibt. Leider ist mir auch noch nach dem Lesen des Buches noch nicht ganz klar, was Sarah mit diesen Aufzeichnungen bezwecken wollte. Ich hatte mir vorgestellt, dass es natürlich um die aufkommenden Muttergefühle während ihrer eigenen Schwangerschaft geht und sie sich somit an ihre Kindheit erinnert. Und dies dann in der Form des Buches an ihr Kind weitergibt. Aber hier sind einige Passagen enthalten, die ich als Kind von meiner Mutter eher nicht lesen wollen würde.

Es geht stellenweise um eine Kindheit, in der größtenteils leider keine Mutter vorkommt. Die Erinnerungen an Romy Schneider sind vage und auch nicht im Überfluss vorhanden. Kein Wunder, wenn man bei dem Tod eines Elternteils erst knapp 5 Jahre alt ist … Natürlich lief Sarah Biasinis Kindheit anders ab als bei Kindern nicht berühmter Eltern. Sie wird immer wieder darauf gestoßen durch die Medien, Wunden werden immer wieder aufgerissen. Ganz deutlich wird dies im Buch, als über die Grabschändung geschrieben wird. Die Sensationsgier der Menschen und auch der Presse ist nahezu ekelhaft … Berührend fand ich die Feststellung der Schwangerschaft, die Geburt und die ersten Monate mit der kleinen Anna. Wenn man so spät noch Mutter wird, sind wahrscheinlich auch die Ängste und Bedenken größer als bei jüngeren Müttern. Vielleicht spielt auch hier der Verlust der eigenen Mutter eine große Rolle, was ich auch aus einigen Passagen herauszulesen meinte.

Sarah Biasini hat ein schönes Buch für die Nachwelt und in erster Linie für ihre Tochter hinterlassen. Sie zeigt, dass man auch ohne Mutter aufwachsen kann, dass andere Menschen stattdessen für einen da sind, aber auch, wie schwer bestimmte Momente sind. Wie groß die Verlustängste und allgemeine Ängste sind. Wie man mit dem Tod anders umgeht, geprägt auch von dem Unfalltod ihres Bruders David. Ich denke, dass Sarah eine starke Frau ist, die ihren Weg und ihr persönliches Glück gefunden hat. Sie erzählt offen und ehrlich und ich finde es bewundernswert, dies mit der Welt zu teilen. Einige Momentaufnahmen fand ich sehr emotional und persönlich dargestellt. Romy Schneider war nun einmal eine große Berühmtheit, die auch fast 40 Jahre nach ihrem Tod nicht vergessen ist. Wie die Medien und auch einige Menschen damit umgehen und bei einer Kleinigkeit gleich die Sensation wittern, ist teilweise wirklich abartig. Sarah Biasini muss mit dem Tod eines geliebten Menschen umgehen, hat kaum Erinnerungen an ihre früheste Kindheit mit ihrer Mutter und wird dann teilweise noch so sehr belagert. Für uns hier draußen ist Romy Schneider eine Legende, für Sarah ist sie lediglich ihre Mutter, die viel zu früh verstorben ist.

Es ist seltsam, sich zu verabschieden, obwohl alle noch am Leben sind. Es ist uns zur zweiten Natur geworden. Mit dem Schlimmsten zu rechnen, die Dinge auszusprechen, bevor es zu spät ist.

Seite 129

Zum Autor

Sarah Biasini, geboren 1977, die Tochter von Romy Schneider und Daniel Biasini, ist Schauspielerin. Neben dem Theater hat sie eine neue Ausdrucksmöglichkeit für sich entdeckt. Die Schönheit des Himmels ist ihr erstes Buch.

WERBUNG
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192 Seiten

übersetzt von Theresa Benkert

ISBN 978-3-552-07261-9

Preis: 22 Euro

erschienen bei https://www.hanser-literaturverlage.de/verlage/zsolnay

Leseprobe https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/die-schoenheit-des-himmels/978-3-552-07261-9/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

© Foto: Claudias Bücherhöhle

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.lovelybooks.de für die Bereitstellung dieses Exemplars und die tolle Leserunde bedanken!

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