Die Chroniken von Peter Pan – Albtraum im Nimmerland von Christina Henry
erschienen bei Penhaligon
Zum Inhalt
Du glaubst, meine Geschichte zu kennen. Natürlich, jeder kennt meine Geschichte, sie wird wieder und wieder erzählt. Aber sie entspricht nicht der Wahrheit. Denn Peter Pan lügt. Peter wird euch erzählen, dass ich der Bösewicht in seiner Geschichte bin, dass ich ihm Unrecht getan habe, dass ich niemals sein Freund war. Aber wie ich schon sagte, Peter lügt. Dies ist, was wirklich geschehen ist: Ich bin Peter Pan auf seine Insel gefolgt, weil er mir ewige Kindheit und unendlichen Spaß versprochen hat. Ich war sein erster und bester Freund auf der ganzen Welt und seine rechte Hand. Aber Peters Verständnis von Spaß ist so gefährlich wie ein Piratensäbel, und als ich das erkannte, wurde Nimmerland für mich zum Albtraum.
(Quelle: Verlag)
Zum Buch
Das Cover und der Buchschnitt sind auch bei diesem Band wieder äußerst schön gestaltet worden. Der Buchschnitt besteht aus Spinnennetzen und passt sehr gut zum Inhalt des Buches. Im Buchdeckel gibt es eine Karte der Insel, auf der die Geschichte spielt. Erzählt wird die Story in der ersten Person, aus der Sicht von Jamie – dem späteren Captain Hook.
Ich muss ja sagen, dass ich die Geschichte von Peter Pan nur ganz flüchtig kenne und somit keine Vergleichsmöglichkeiten habe. Aber das, was Christina Henry uns hier präsentiert, ist auf jeden Fall nicht so, wie die bisher bekannte Geschichte des Jungen. Hier präsentiert sich Peter Pan als grausamer Junge, der Kinder stiehlt. Ob seine Absichten böse oder gut sind, kann ich eigentlich gar nicht sagen. Auf jeden Fall geht Peter nicht zimperlich mit seinen Jungs um und Jamie ist so etwas wie seine rechte Hand. Doch dieser war mir wesentlich sympathischer, sieht er doch, dass man mit Grausamkeit und Brutalität nicht ans Ziel kommt. Und genau das ist der Tenor der ganzen Geschichte – ich fand sie unfassbar grausam gemacht. Ich hatte mit einigem gerechnet, aber hier richtet sich die Brutalität gegen Kinder. Für mich etwas, was ich nicht lesen kann und möchte.
Christina Henry hat mich mit diesem Teil ihrer dunklen Chroniken mehr abgestoßen als begeistert. Die Grundidee fand ich sehr interessant und auf eine gewisse Weise auch die Darstellung von Peter und Jamie. Aber diese unnötigen brutalen und grausamen Szenen, die sich hauptsächlich gegen Kinder richten, ließen mich diese Seiten überblättern. Töten und quälen steht hier an erster Stelle und wird ohne mit der Wimper zu zucken ausgeführt und auch von der Umwelt hingenommen. Jamie stellt sich zwar auf seine Art und Weise gegen Peter und hat einen kleinen Schützling, für den er nur das Beste will, aber richtig kommt auch Jamie nicht gegen Peter an. Peter Pan sucht Anerkennung – ganz klar, doch er hat einen für mich nicht akzeptablen Weg gewählt. Ich bin ein wenig enttäuscht von diesem Buch und hoffe, dass die nächste Geschichte der Autorin wieder einen weniger brutalen Verlauf nehmen wird.
Zum Autor
Die Amerikanerin Christina Henry ist als Fantasyautorin bekannt für ihre finsteren Neuerzählungen von literarischen Klassikern wie »Alice im Wunderland«, »Peter Pan« oder »Die kleine Meerjungfrau«. Im deutschsprachigen Raum wurden diese unter dem Titel »Die Dunklen Chroniken« bekannt und gehören zu den erfolgreichsten Fantasy-Büchern des Jahres 2020. Die SPIEGEL-Bestsellerautorin liebt Langstreckenläufe, Bücher sowie Samurai- und Zombiefilme. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Chicago.
WERBUNG
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368 Seiten
übersetzt von Sigrun Zühlke
ISBN 978-3-7645-3236-9
Preis: 18 Euro
erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/Verlag/Penhaligon/45000.rhd
© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag
© Foto: Claudias Bücherhöhle
An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!