*Rezension* Erinnere dich!

Erinnere dich! von Max Reiter

erschienen bei Fischer Scherz

Zum Inhalt

20 Jahre ist es her, dass die Abiturientin Maja bei einer Wanderung spurlos verschwand. 20 Jahre, in denen ihr Freund Arno Seitz jede Erinnerung an das traumatische Ereignis verdrängt hat. 

Jetzt kommt beim Abiturtreffen vieles wieder hoch – Bilder, Gefühle, längst Vergessenes. Die Freunde von damals beschließen, den Wanderweg noch einmal gemeinsam zu gehen. Und jemand, der sich nicht zu erkennen gibt, zwingt Arno, sich endlich seinen Erinnerungen zu stellen. 

Er hat Maja als Letzter gesehen. Er weiß genau, wo sie an jenem Morgen waren. Er hat sie in die Höhle gelockt. Aber was ist dann passiert?

(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches sticht einem gleich allein durch die relativ grelle Farbe ins Auge. Man sieht es und wird neugierig – so ist es gut gedacht. Die Story wird in der ersten Person geschildert und spielt in Berlin.

Arno ist heute Dozent und führt mit Kaitlan aus den USA eine Fernbeziehung. Mir waren die Figuren einzeln, aber auch als Paar nicht sonderlich sympathisch muss ich sagen. Zwischen ihnen herrschte von Anfang an eine merkwürdige Dynamik. Außerdem wirkt Arno recht distanziert. Zu anderen Menschen und auch zu den Ereignissen von vor 20 Jahren, als seine damalige Freundin Maja verschwand. Er kann sich nur schemenhaft an damals erinnern, was ich nachvollziehbar fand. Nun kommt es zum Klassentreffen und alte Emotionen und Erinnerungen kommen wieder hoch. Auch durch Gespräche mit den anderen, die damals auf der Wanderung mit dabei waren, verzerren sich Gedanken und Arno weiß nicht mehr, was Realität und was Fiktion ist. Zudem taucht auch noch Majas Schwester Anja auf, die damals noch viel zu jung war, um in Aktion zu treten. Nicht nur sie hat ein Interesse daran zu erfahren, was wirklich mit ihrer Schwester geschah.

Max Reiter konnte mich mit diesem Buch leider nicht wirklich überzeugen. Ich fand die Dialoge zum Teil sehr konstruiert und platt. Wie aus einem Buch für Dialoge einfach herausgefischt, abgedruckt und der Versuch eines Witzes untergebracht. Die Figuren waren mir zu emotionslos, da kam bei mir nicht wirklich etwas an. Dass man Dinge zum Teil anders in Erinnerung hat, als sie vielleicht wirklich geschehen sind, fand ich interessant und konnte dies auch nachvollziehen. Je mehr Zeit vergeht umso verfälschter können Erinnerungen sein – das kennt wahrscheinlich jeder von uns. Die Idee, wie daraufhin auch mit der Vergangenheit umgegangen wird, fand ich ebenfalls interessant, aber die Umsetzung war in meinen Augen ziemlich undurchsichtig. Irgendwann war ich einfach nur genervt und habe den Faden verloren. Die Auflösung empfand ich als ein wenig an den Haaren herbeigezogen, aber ich war wahrscheinlich zu dem Zeitpunkt auch nicht mehr richtig bei der Sache. Von mir gibt es für diese Geschichte daher leider keine Empfehlung.

Zum Autor

Die Idee zu seinem Thriller »Erinnere dich!« kam Max Reiter bei einem Klassentreffen. Manche der alten Geschichten, die erzählt wurden, hatte er anders in Erinnerung oder ganz vergessen. Und dann gibt es auch immer die eine oder andere Geschichte, an die man lieber nicht erinnert werden will. Meistens ist es eine harmlose Sache. Doch was, wenn nicht? Dem geht Max Reiter in »Erinnere dich!« auf die Spur, denn die Art, wie Menschen mit ihrer Vergangenheit umgehen, hat ihn schon immer fasziniert. Sie spielt auch in seinen Kriminalromanen aus dem München der 1950er Jahre, die er unter seinem richtigen Namen Andreas Götz veröffentlicht hat, eine wichtige Rolle. Und das Thema wird ihn sicher noch weiter beschäftigen.

WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

336 Seiten

ISBN 978-3-651-02505-9

Preis: 16 Euro

erschienen bei https://www.fischerverlage.de

Leseprobe https://www.fischerverlage.de/buch/max-reiter-erinnere-dich-9783651025059

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

© Foto: Claudias Bücherhöhle

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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