Dunkles Wasser von Charlotte Link
erschienen bei Blanvalet
Zum Inhalt
Eine stürmische Nacht an der Westküste Schottlands. Zwei Familien, die in einer Bucht zelten, werden im Schlaf von mehreren vermummten Männern überfallen. Die Gewalt eskaliert, am Ende überlebt nur Iris, die älteste Tochter einer der Familien, weil es ihr gelingt sich zu verstecken. Die Kilbride-Morde, wie sie von da an genannt werden, können nicht aufgeklärt werden. Viele Jahre später wird Iris plötzlich von einem unheimlichen Stalker verfolgt. Kurz darauf verschwindet ihre Freundin auf einer gemeinsamen Ferienreise spurlos. Opfer eines Verbrechens, das eigentlich Iris galt? Zufällig trifft Iris auf Ex-Inspector Caleb Hale. Zusammen mit Kate Linville beginnt er zu ermitteln und gerät, auch persönlich, immer tiefer in einen Albtraum …
(Quelle: Verlag)
Zum Buch
Da es sich bereits um den 5. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse *SPOILERGEFAHR* hin!
„(…) Und halten Sie sich nie, nie zu lange mit den falschen Menschen auf.“
Seite 121
Das Cover dieses fünften Bandes ist wieder minimalistisch gehalten und passt zu den Vorgängerbänden. Wellen, schlechtes Wetter und ein Paar Scheinwerfer – mehr sieht der Leser nicht. Alles findet sich in der Geschichte wieder, genau wie auch der Bezug zum Titel. Erzählt wird die Story in der dritten Person und spielt in den Jahren 2008 und 2023.
Manchmal hatten Menschen einfach Lust auf Gewalt. Genossen das Gefühl der Macht, das sich gegenüber unterlegenen Opfern bei ihnen einstellt.
Seite 22
Ich bin seit Jahren Fan der Reihe um Kate Linville und Caleb Hale. Ich finde beide auf ihre Art und Weise großartig und die Fälle natürlich auch. Im letzten Band war Caleb eher eine Nebenfigur – das hat sich hier wieder geändert. Obwohl er nicht mehr Polizist, sondern Taxifahrer ist, hat er doch mit bestimmten Ermittlungen zu tun und ist so präsent wie eh und je.
Kate wurde gerade befördert, aber ansonsten hat sich ihr Leben nicht grundlegend verändert. Sie trauert immer noch der verpassten Chance mit Caleb hinterher und ist manchmal sehr einsam. Die Rückschläge im Job tragen auch nicht gerade zu einem besseren Lebensgefühl bei – trotz Beförderung. Das Verhältnis zwischen Kate und Caleb ist weiterhin angespannt, nicht zuletzt wegen seiner Alkoholabhängigkeit. Jetzt lernt er auch noch eine Frau kennen und ist Hals über Kopf verliebt. Für Kate ein weiterer Schlag ins Gesicht …
Die Story startet im Jahr 2008 mit einem kurzen, aber erschütternden Prolog. Danach bleiben wir im selben Jahr und erleben das grausame Verbrechen mit, das einige Menschen auf brutalste Art und Weise das Leben kostete. Danach sind wir im Jahr 2023 und versuchen nach und nach die einzelnen Puzzleteile an Ort und Stelle zu bringen. Wie hängt alles miteinander zusammen? Was ist wirklich im Einzelnen vor 15 Jahren in Schottland passiert? Dazu gibt es von einer Person immer wieder Rückblicke und mit der Zeit lichtet sich auch für den Leser der Nebel. Wir haben auch in der Gegenwart den neuesten Fall von Kate Linville, der einem ebenso unter die Haut geht wie der Cold Case. Ebenso trifft Caleb Hale unvermutet auf etwas, was Ermittlungen nach sich zieht. Dazu kommen noch die stetig erwähnten Folgen der Corona-Pandemie, was für mich an Authentizität dazu gehört und gut umgesetzt wurde.
Die Welt und das Leben waren aus der Spur geraten. Niemand war unberührt geblieben. Selten zuvor, vielleicht nie, hatte sich die gesamte Welt in einer so großen, kollektiven Krise befunden.
Seite 48
Charlotte Link hat mich mit dieser Fortsetzung einfach nur mitgerissen und emotional an meine Grenzen gebracht. Ihre geniale Art, die verschiedenen Fälle am Ende miteinander zu verknüpfen, immer noch eine Schippe draufzulegen und den Leser erneut zu überraschen, lässt mich einfach nur vor ihr den Hut ziehen. Nicht nur, dass die Autorin schon seit Langem tolle und authentische Charaktere erschaffen und sie durch ihren flüssigen Schreibstil zum Leben erweckt hat, sie bringt auch noch die aktuelle Weltsituation in der Geschichte unter und verliert trotzdem nicht den roten Faden. In diesem Buch geht es um ein Verbrechen, das in seinen Einzelheiten grausamer bald nicht sein könnte. Mit der Zeit kommen diese Details ans Licht, aber ich muss trotzdem sagen, dass nichts davon als sensationsheischend dargestellt wurde. Charlotte Link hat das Verbrechen beschrieben, Punkt. Ich war vielmehr entsetzt darüber, wie sich geliebte Menschen, angebliche Freunde und fremde Menschen einem gegenüber verhalten können. Ob nun passiv oder auch aktiv – kein Wunder, dass es mit unserer Welt den Bach runtergeht … Hier trifft die Autorin einfach den Nagel auf den Kopf. Passiert mir selten bei einem Thriller, aber diesen musste ich mit Tränen in den Augen nach dem Lesen zuschlagen und einige Tage über die Rezension nachdenken. Dieses Buch ist definitiv ein Jahreshighlight, aber es war für mich auch der emotionalste Teil der Reihe.
Die Menschen machten die Augen zu. Blendeten aus, was unerträglich war.
Seite 445
Die Reihe
Die Betrogene
Die Suche
Ohne Schuld
Einsame Nacht http://claudiasbuecherhoehle.de/?p=2412
Dunkles Wasser
Zum Autor
Charlotte Link, geboren in Frankfurt/Main, ist die erfolgreichste deutsche Autorin der Gegenwart. Ihre Kriminalromane sind internationale Bestseller, auch »Ohne Schuld« und zuletzt »Einsame Nacht« eroberten wieder auf Anhieb die SPIEGEL-Bestsellerliste. Allein in Deutschland wurden bislang über 33 Millionen Bücher von Charlotte Link verkauft; ihre Romane sind in zahlreiche Sprachen übersetzt. Charlotte Link lebt mit ihrer Familie in der Nähe von München.
WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:
576 Seiten
ISBN 978-3-7645-0443-4
Preis: 25 Euro
erschienen bei https://www.penguin.de/verlage/blanvalet
Leseprobe https://www.penguin.de/buecher/charlotte-link-dunkles-wasser/buch/9783764504434
© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag
© Foto: Claudias Bücherhöhle
An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!