*Rezension* Das Kind der Wellen

Das Kind der Wellen von Rebecca Martin

erschienen bei Diana

Zum Inhalt

Bei einem tragischen Unfall am Meer verlor Lisa ihre Tochter in den Fluten. Unfähig ihr altes Leben wieder aufzunehmen, kehrt sie an die Nordsee zurück. Im Ferienhaus der Familie ist noch alles so, wie sie es damals hinterließen. Mit der unerwarteten Hilfe von Schreiner Lars und seinem Sohn dem Arktisforscher Jonas beginnt sie zu renovieren – und findet unter den alten Holzdielen die Notizen zu einem Märchen über eine Meerjungfrau. Der Verdacht, dass dieses auf realen Begebenheiten beruht, lässt die drei nicht los. Im alten Zeitungsarchiv lesen sie von einer blutjungen Frau, die 1920 ihr Kind am Strand verlor. War es ein Unfall oder Mord, wie die Leute damals behaupteten? Auf den Spuren der Meerjungfrau muss sich Lisa ihren verworrenen Gefühlen und dem eigenen Verlust stellen.

(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Die Geschichte wird in der dritten Person erzählt und spielt in den Jahren 1919/1920 und 2019. Die Handlungsstränge laufen parallel zueinander, was mir gut gefiel. Gerade die Vergangenheit hatte es mir angetan. Obwohl ich da sagen muss, dass relativ schnell klar war, worauf das Ganze hinauslaufen wird. Schauplatz ist in der Vergangenheit hauptsächlich Mainz, in der Gegenwart ein Dörfchen an der Nordseeküste, nicht weit entfernt von Husum.

Lisas Trauer und ihren Schmerz habe ich ihr mit jeder Seite mehr abgekauft. Diese Gefühle hat die Autorin wahnsinnig gut zum Leser transportiert – einige Male musste ich ganz schön schlucken … Eine authentische Figur, deren Handlungsweisen ich aber nicht an jeder Stelle nachvollziehen konnte. Aber jeder Mensch ist bekanntlich anders und reagiert natürlich dementsprechend.

Jonas fand ich jetzt ein wenig unspektakulär, er fiel mir durch nichts Besonders auf. Trotzdem passte er in das Konstrukt und ich fand die Entwicklung zwischen ihm und Lisa ganz schön.

Vicky ist die Protagonistin im vorigen Jahrhundert und war mir eigentlich recht sympathisch. Sie erlebt kurz nach Kriegsende den Hass zwischen Deutschen und Franzosen, was natürlich auch ihre Liebe zu Jamal nicht einfach macht.

Ilse ist das Stubenmädchen von Vickys Familie und war für mich der rätselhafteste Charakter. Sie ist wie Vicky 17 Jahre alt und hat ebenfalls ein Geheimnis.

Ich muss sagen, dass ich in dieser Geschichte auf die unterschiedlichsten Charaktere gestoßen bin, was mir sehr gut gefiel.

Irgendwann wurde erwartet, dass man wieder am Leben teilnahm, dass man sein Leben weiterlebte, funktionierte, ganz gleich wie zerbrochen man war.

Seite 9

Rebeca Martin hat mir ein wunderbares Buch präsentiert, das ich gerne gelesen habe. Das Setting mit dem Örtchen an der Nordsee war toll und man spürte die dort herrschende Atmosphäre. Nur den norddeutschen Dialekt hätte man weglassen können, denn der wirkte auf mich als echtes Nordlicht nicht authentisch genug 😉 Ansonsten hat die Autorin sehr unterschiedliche Figuren erschaffen, die auf den ersten Blick genauso wenig zueinander passen wie die Lebensgeschichten der Protagonisten.

Zu dem Klappentext möchte ich sagen, dass er mir viel zu ausführlich war und wenig Spielraum für die Geschichte an sich lässt. Man hat so als Leser eine gewisse Erwartungshaltung, die in meinem Fall nicht erfüllt wurde. Gerade was die Geschichte mit der Meerjungfrau angeht. Nichtsdestotrotz ist dies aber eine super Geschichte, die auch an Emotionen nicht geizt. Schmerz und Trauer, die Trauerbewältigung und auf der anderen Ebene die verbotene Liebe wurden sehr gut herausgestellt und trafen mich stellenweise mitten ins Herz. Wer Geschichten auf verschiedenen Zeitebenen mag, wird hier genau richtig sein.

Zum Autor

Rebecca Martin studierte Englisch und Deutsch in Frankfurt am Main und in Dublin, Irland. Ihre Leidenschaft gehört dem Reisen und dem Schreiben. Ihr Roman „Die verlorene Geschichte“ gelangte sofort nach Erscheinen auf die SPIEGEL-Bestsellerliste, gefolgt von „Der entschwundene Sommer“, „Die geheimen Worte“ und „Das goldene Haus“ und die „Die vergessene Freundin“. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf im Nahetal.

WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

448 Seiten

ISBN 978-3-453-36072-3

Preis: 9,99 Euro

erschienen bei https://www.randomhouse.de/Verlag/Diana-Verlag/31000.rhd?rhcampaignid=GA_DMD_Random_House_Verlage-PH&gclid=EAIaIQobChMI_MLIzcre6gIVFOR3Ch2fDAQ3EAAYASAAEgLiTfD_BwE

Leseprobe https://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Das-Kind-der-Wellen/Rebecca-Martin/Diana-Verlag/e566033.rhd

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

© Foto: Claudias Bücherhöhle

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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