Amissa – Die Verlorenen von Frank Kodiak
erschienen bei Droemer Knaur
Zum Inhalt
In einer regnerischen Herbstnacht werden die Privatdetektive
Rica und Jan Kantzius Zeugen eines grauenhaften Zwischenfalls an einer
Autobahn-Raststätte: Ein panisches Mädchen rennt direkt auf die Fahrbahn und
wird von einem Auto erfasst, jede Hilfe kommt zu spät. An der Raststätte findet
sich die Leiche eines Mannes, der das Mädchen offenbar entführt und sich dann
erschossen hat.
Die Privatdetektive stellen Nachforschungen an und finden heraus, dass es
weitere Teenager gibt, die auf ähnliche Weise kurz nach einem Umzug
verschwunden sind. Eine Spur führt zu „Amissa“, einer Hilfsorganisation,
die weltweit nach vermissten Personen sucht und für die Rica arbeitet.
Plötzlich ist nichts mehr wie es war, und Rica und Jan kommen Dingen auf die
Spur, von denen sie lieber nie gewusst hätten.
(Quelle: Verlag)
Zum Buch
Jeden Tag werden in Deutschland zwischen 200 und 300 Personen (Zahl des BKAs März 2020) als vermisst gemeldet. Eine unvorstellbare Zahl.
Soviel zu dem Vorwort, das ich auf einem Begleitbrief des Verlags mit dem Buch erhalten habe. Wie ihr seht, es geht hier nicht „nur“ um eine spannende Geschichte, sondern gleichzeitig um ein ernstes Thema.
Dieser Thriller wird in der dritten Person aus verschiedenen Perspektiven geschildert. Er startet mit einem spannenden ersten Kapitel, das einen nur noch neugieriger auf den Fortgang der Story macht. Die Kapitel sind relativ kurzgehalten, was mir gut gefiel. Außerdem gibt es auch noch einige wenige Rückblicke auf ein Vorher, das sich ziemlich mysteriös gestaltet. Dies ist der Auftakt zu einer neuen Trilogie des Autors.
Rica und Jan Kantzius sind wohl mitunter das seltsamste und exotischste Ermittler-Duo, das mir je in Büchern begegnet ist. Nicht nur äußerlich, sondern auch vom Charakter her könnten die beiden nicht unterschiedlicher sein. Aber wahrscheinlich machte auch gerade das den besonderen Reiz aus und sie passen deshalb so gut zusammen.
Rica ist sehr computer-affin, was ihr bei ihrer Arbeit bei der Hilfsorganisation Amissa so manches Mal hilfreich ist. Ihre Vergangenheit ist tragisch, wobei der Autor diese zwar aufgreift, aber nicht ständig darauf herumreitet.
Jan hat das Herz am rechten Fleck, ermittelt gut, greift aber auch stellenweise zu unlauteren Mitteln. Trotzdem habe ich ihn nicht für seine Taten verurteilt – es passte einfach zu ihm und der Situation. Obwohl sich das jetzt wahrscheinlich auch ein wenig seltsam anhört … Lest dieses Buch selbst und bildet euch ein eigenes Urteil, vielleicht wisst ihr dann, was ich explizit meine 😉
Lydia und Martin Eidinger sind Eltern einer Tochter, die verschwunden ist. Wie ihre Beziehung sich darstellt und was ihrem Mädchen passiert ist, erfährt der Leser mit der Zeit.
Frank Kodiak hat mir mit diesem Auftakt spannende Lesestunden beschert. Ich war fasziniert davon, wie er Wendungen eingebaut hat, den Leser auf falsche Fährten führte und bei einigen Dingen sehr lange im Dunkeln ließ. Es geht um verschiedene Mädchen, die allesamt verschwunden sind. Ich habe die ganze Zeit mitgerätselt, welche von ihnen noch gerettet werden kann und welche nicht. Denn durch die Andeutungen in den Kapiteln ist wirklich lange Zeit nichts eindeutig und es könnte sich um jede von ihnen handeln. Fand ich wirklich sehr gut gemacht! Teilweise geht es auch recht brutal zu, was ja nicht mein Ding ist. Aber auch wenn unaussprechlich schreckliche Taten hier beschrieben werden, hatte ich nie das Gefühl, dass der Autor sie übertrieben darstellt oder auf Effekthascherei aus ist. Am Ende werden soweit alle Fragen um die Mädchen geklärt. Dennoch bleibt ein kleiner Cliffhanger zurück, der neugierig auf den nächsten Teil macht.
Die Zeit heilte nicht, sie verwundete, sie beschleunigte und erstarrte zugleich, und viel zu oft reichte sie nicht aus.
Seite 25
Die Reihe
Amissa – Die Verlorenen
Band 2?
Zum Autor
Frank Kodiak ist das Pseudonym für Andreas Winkelmann, geboren 1968, der bei Rowohlt (rororo) schon etliche Thriller veröffentlicht hat. Mit „Das Haus der Mädchen“ stand er monatelang unter den Top 10 der Spiegel-Bestsellerliste, „Die Lieferung“ erreichte Platz 1. Schon früh entwickelte er eine Leidenschaft für spannende, unheimliche Geschichten. Bevor er sein erstes Buch veröffentlichte, arbeitete er nach dem Studium der Sportwissenschaften zunächst jedoch als Soldat, Sportlehrer, Taxifahrer, Versicherungsfachmann und freier Redakteur. Mit seiner Familie lebt er in der Nähe von Bremen – in einem einsamen Haus am Waldrand. Mehr über Andreas Winkelmann: andreaswinkelmann.com.
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Nachfolgende
Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:
400 Seiten
ISBN 978-3-426-30763-2
Preis: 10,99 Euro
erschienen bei https://www.droemer-knaur.de
Leseprobe https://www.droemer-knaur.de/buch/frank-kodiak-amissa-die-verlorenen-9783426307632
© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag
© Foto: Claudias Bücherhöhle
An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die tolle Überraschungspost und damit die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!
2 thoughts on “*Rezension* Amissa”
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