*Rezension* Grenzfall 2

Grenzfall – Ihr Schrei in der Nacht von Anna Schneider

erschienen bei Fischer

Zum Inhalt

Nichts geht mehr in der Grenzregion Karwendel, heftige Schneefälle bringen über Nacht alles zum Erliegen. Mitten im Chaos verschwindet in der Jachenau eine junge Frau auf dem Weg zu ihrem Elternhaus. In Innsbruck kommt es zu einem Zwischenfall in einem Studentenwohnheim, zwei Studentinnen werden seither vermisst.

Alexa Jahn und Bernhard Krammer haben alle Mühe, unter den erschwerten Bedingungen grenzübergreifend zusammenarbeiten, als zwei weitere Vermisstenmeldungen eingehen. Ein Zufall ist nun ausgeschlossen, die Fälle müssen zusammenhängen.

Bald beschleicht Bernhard Krammer eine ungute Ahnung, er fühlt sich an einen alten Fall erinnert. Doch noch bevor er Alexa Jahn einweihen kann, macht sie einen folgenschweren Fehler.

(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 2. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse *SPOILERGEFAHR* hin!

Das Cover passt wieder sehr gut zur Story und zeigt dieses Mal ein ruhiges Gewässer. Wie die Ruhe vor dem Sturm kommt es mir geradezu vor … Erzählt wird die Geschichte erneut in der dritten Person, aus der Sicht von Alexa Jahn und Bernhard Krammer. Ganz zu Beginn findet der Leser wieder eine Karte des Landabschnitts, in dem sich die Story abspielt und auch eine kurze Vorstellung der beiden Protagonisten darf nicht fehlen.

Für uns Leser ist mittlerweile ein Jahr vergangen, für die Figuren im Buch nur wenige Tage seit dem letzten Fall. Wie die Autorin mehrfach erwähnte, spielt diese Geschichte nach der Pandemie – also ein kleiner Ausblick in die Zukunft, der sich noch sehr fremd für mich anfühlte. Ich habe also keine Ahnung, wann genau sich dieser Fall zuträgt, denn von einem Pandemie-Ende sind wir momentan wohl noch weit entfernt …

Alexa Jahn gefiel mir in dieser Fortsetzung besser als im Auftakt. Sie entwickelt sich mehr zur Team-Playerin und hat ihr nerviges Auftreten fast ganz abgelegt. Sie meidet weiterhin den Kontakt zu ihrer Mutter, seitdem Alexa erfuhr, dass Bernhard Krammer ihr Vater ist. Eine schwierige Situation, die sich aber nur am Rande abspielt.

Umgekehrt geht es Krammer nicht anders – auch er weiß jetzt von Alexa und die Lage ist einfach angespannt. Mit der Zeit und dem dritten Band wird es wahrscheinlich noch etwas mehr zu dem Thema geben. Ansonsten war mir der ältere Mann weiterhin sympathisch. Genau wie seine Kollegin Roza Szabo, die ich einfach nur klasse finde. Aber auch Alexas Kollege Florian Huber wurde hier ein wenig zugänglicher. Eine Entwicklung war bei den Figuren deutlich zu spüren.

Der Vergangenheit konnte man nicht entfliehen.

Seite 174

Anna Schneider konnte mich auch mit der Fortsetzung wieder komplett überzeugen und vom Alltag ablenken. Die Ermittlungen wurden realistisch dargestellt, was sicherlich einer guten Recherche zu verdanken ist. Die Charaktere mausern sich langsam zu richtigen Sympathieträgern, was ich im ersten Band ja noch ein wenig bemängelte. Es gibt wieder zwei Fälle, die nach und nach zu einem zusammengeführt werden. Das Aufeinandertreffen der ermittelnden Beamten spielt sich relativ spät ab, was der Spannung aber keinen Abbruch tat. Die Autorin hat immer wieder Kapitel eingeschoben, die sich um bestimmte Opfer drehen, wobei man als Leser aber lange nicht weiß, wer und ob überhaupt jemand überleben wird. Das Setting war großartig und die damit verbundene Stimmung und düstere Atmosphäre passten hervorragend. Wenn Berge halb im Nebel verschwunden sind, noch ein wenig Schnee liegt und es klirrend kalt ist – ich liebe es einfach! Eine sehr gelungene Fortsetzung mit einem mittlerweile sympathischen Ermittler-Duo, die mich ungeduldig auf den nächsten Band warten lässt.

Die Zeit war viel zu kostbar.

Seite 283

Die Reihe

Grenzfall – Der Tod in ihren Augen http://claudiasbuecherhoehle.de/?p=1046

Grenzfall – Ihr Schrei in der Nacht

Grenzfall – In der Stille des Waldes (erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2023)

Zum Autor

Schon als Kind liebte Anna Schneider Geschichten und lauschte im Wirtshaus ihrer Großmutter den Erzählungen der Gäste. Vor allem wenn es spannend wurde, war ihr Interesse geweckt. So ist es wenig verwunderlich, dass sie eine Vorliebe für Kriminalfälle entwickelte und sich nach dem Abitur bei der Polizei bewarb. Zum Glück wurde sie damals abgelehnt, sonst wäre sie vielleicht nie zum Schreiben gekommen. Für ihre Thriller lässt sie sich gern im Alltag inspirieren. So auch für die »Grenzfall«-Serie: Eine Zeitungsmeldung über einen vermissten Wanderer in Lenggries im Tölzer Land brachte sie auf die Idee. Die Nähe zur österreichischen Grenze tat dann ihr übriges. Die Serie spielt in beiden Ländern, Deutschland und Österreich, und lässt zwei gegensätzliche Ermittler aufeinandertreffen, die erst einen Weg finden müssen, als Team zusammenzuwachsen. Anna Schneider lebt mit ihrer Familie in der Nähe von München.

WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

350 Seiten

ISBN 978-3-596-70546-7

Preis: 10,99 Euro

erschienen bei https://www.fischerverlage.de

Leseprobe https://www.fischerverlage.de/buch/anna-schneider-grenzfall-ihr-schrei-in-der-nacht-9783596705467

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

© Foto: Claudias Bücherhöhle

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich bei der Autorin für das wundervolle Paket und natürlich auch beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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