*Rezension* Dunkle Seele

Dunkle Seele von Melanie Golding

erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

Detective Inspector Joanna Harper wird zu einem Tatort gerufen. Ein Mann liegt verblutend in der Badewanne, am Hinterkopf eine schwere Wunde. Er fällt ins Koma. Die Nachbarin sagt aus, dass eine Frau mit einem kleinen Kind auf dem Arm die Treppe hinuntergerannt sei. Die Fahndung nach der Frau mit dem Kind läuft. Was Harper noch nicht weiß: Sie jagt jemanden, der ihr sehr vertraut ist.
Und plötzlich wacht der Patient im Krankenhaus aus dem Koma auf. Ist er wirklich das unschuldige Opfer, das er zu sein scheint? Harper muss einen komplizierten Fall entwirren, in dem nichts so ist, wie es scheint. 

(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Thrillers sieht sehr interessant aus. Der Titel verschwindet ein wenig in drachenähnlichen Schuppen. Worum es sich bei dieser Abbildung handelt, wird am Ende des Buches noch aufgelöst und ist schon außergewöhnlich. Erzählt wird die Geschichte in der dritten Person aus verschiedenen Perspektiven. Die Kapitel sind recht kurzgehalten, was mir gut gefiel. Außerdem wird die Story in ein Damals und Heute unterteilt, wobei die Autorin gerne zwischen den Zeiten hin- und herspringt. Am Anfang einiger Kapitel hat die Autorin Zitate aus Märchen oder Sagen eingepasst.

Anfangs muss man als Leser erst einmal die verschiedenen Personen sortieren und herausfinden, wer in welcher Beziehung zu wem steht. Das geht aber relativ schnell. Auch die Zeitsprünge sind nicht so kompliziert, wie ich erwartet hatte. Vor allem bezieht sich das Damals nicht auf etliche Jahre in der Vergangenheit, was einiges erleichterte.

Joanna Harper ist ja schon die Protagonistin und Ermittlerin in Band 1 gewesen, aber da dieses schon einige Jahre her ist, war sie mir nicht mehr ganz präsent. Größtenteils gefiel sie mir recht gut, obwohl ich ihre Art nicht immer mochte. Stellenweise war mir Joanna zu passiv und auch ihre Arbeitsmoral ließ ziemlich zu wünschen übrig. Welche persönliche Beziehung sie mit dem Fall verbindet, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht. Aber da war ich schon überrascht.

Ruby gefiel mir sehr gut. Obwohl auch sie manchmal ein wenig merkwürdig wirkte. Gerade ihren Nachbarn gegenüber … Doch ansonsten empfand ich die junge Frau als warmherzig, wenn auch nicht ganz strukturiert.

Leonie ist ein kleines Mädchen, das hier eine tragende Rolle spielt. Dies wird aber von der Autorin geschickt im Hintergrund gehalten, was mir gut gefiel.

Constance ist mitunter die mysteriöseste und zugleich auch merkwürdigste Person in dieser Handlung. Sie erzählt gerne Geschichten, bei denen man nicht genau weiß, ob sie der Wahrheit entsprechen oder reine Fiktion sind. Ziemlich interessante Komponente, die durch diese Frau mit in die Geschichte eingebracht wird.

Gregor fand ich zwar nett, aber auf mich wirkte er nicht ganz echt. Ob dies letztendlich der Wahrheit entsprach, kann ich ebenfalls nicht verraten – das würde euch ja den Spaß am Lesen nehmen 😉

Melanie Golding hat mir nette Lesestunden mit dieser Fortsetzung bereitet. Sie hat interessante Figuren einfließen lassen, die nicht unterschiedlicher hätten sein können. Ein Chaos durch so viele Personen und unterschiedliche Zeiten entstand beim Lesen bei mir nicht – man kommt relativ schnell hinter einige Dinge und kann alles dementsprechend sortieren. Auf der anderen Seite empfand ich genau einige dieser Elemente als zu vorhersehbar und daher zu einfach konstruiert. Da erwarte ich von einem Thriller mehr Geheimnisvolles, was die Spannung kontinuierlich steigert. Dem war leider nicht so und ist daher auch mein größter Kritikpunkt. Es gab zwar Überraschungen, aber die waren dann für die Story nicht wahnsinnig bahnbrechend und auch sehr minimal gehalten. Ob man nun die Auflösung mit all ihren Kuriositäten mag oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Ich fand die Geschichte mal anders und erfrischend, aber ein typischer Thriller war dieses Buch jetzt nicht. Man sollte sich darauf einlassen, denn für eine kurzweilige Unterhaltung ist die Geschichte nicht schlecht.

Die Reihe

Kalte Wasser https://www.lovelybooks.de/autor/Melanie-Golding/Kalte-Wasser-1759338006-w/rezension/2145809025/

Dunkle Seele

Zum Autor

Melanie Golding hat in Bath Kreatives Schreiben studiert. Im Jahr 2017 gewann sie einen Preis für ihre Kurzgeschichte beim Mid Somerset Festival sowie den Evelyn-Sanford-Preis. Sie lebt in Bath und schreibt bereits an ihrem nächsten Roman.

WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

448 Seiten

übersetzt von Malte Krutzsch/Klaus Timmermann

ISBN 978-3-9596-7430-0

Preis: 12 Euro

erschienen bei https://www.harpercollins.de/?gclid=EAIaIQobChMIw8790P6w9QIVl-FRCh3xLQEMEAAYASAAEgKJ_fD_BwE

Leseprobe https://www.harpercollins.de/products/dunkle-seele-9783959674300

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

© Foto: Claudias Bücherhöhle

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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