*Rezension* Der Trip

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand von Arno Strobel

erschienen bei Fischer

Zum Inhalt

Evelyn Jancke ist nur noch ein Schatten ihrer selbst, seit ihr Bruder Fabian zwei Jahre zuvor auf einem Wohnmobil-Trip spurlos verschwand. Es gibt kein Lebenszeichen von ihm, die Ermittlungen wurden eingestellt.

Allein ihre Arbeit als forensische Psychologin hält Evelyn aufrecht, vor allem, als die Oldenburger Polizei um ihre Mithilfe bei einer Mordserie bittet. Im norddeutschen Raum tötet ein Unbekannter scheinbar wahllos Menschen auf Campingplätzen. Er kommt immer nachts und verschwindet unerkannt wieder. Bis es einen Zeugen gibt. Und daraufhin ein Phantombild. 

Evelyn traut ihren Augen nicht, als sie es sieht. Und fasst einen verzweifelten Entschluss, der sie alles kosten könnte …

(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover ist ein echter Hingucker und gefällt mir richtig gut. Ein Wohnmobil im Fadenkreuz und dazu noch die spezielle Aufmachung – besser geht es kaum. Erzählt wird die Story in der dritten Person. Die Geschichte spielt in Schleswig-Holstein, hauptsächlich in Oldenburg. Die Kapitel des Täters sind zwischendurch in kursiver Schreibweise abgedruckt.

Das Buch startet mit einem Prolog, der schon eine schreckliche Geschichte erzählt … Hierzu gibt es noch einen Haken, der später im Buch geschlagen wird. Finde ich persönlich immer sehr wichtig, denn so laufen die ersten Zeilen nicht einfach nur ins Leere.

Dann geht es auch schon weiter mit Fabian und seiner Frau Isabel, die gerade mit ihrem Wohnmobil in den Urlaub fahren wollen. Wir bekommen als Leser also hautnah ein Stückchen dessen mit, was damals auf dem Trip mit beiden passierte. Natürlich nicht im Detail und mitraten und -hoffen kann man trotzdem noch, aber es ist nicht nur eine Erzählung von Fabians Schwester Evelyn. Auf diese treffen wir zwei Jahre nach dem mysteriösen Verschwinden ihres Bruders und der Schwägerin. Kein Lebenszeichen, kein Anhaltspunkt – einfach nichts. Die Polizei ist genauso ratlos wie Evelyn selbst. Aber sie gibt die Hoffnung auf ein Happy End nicht auf, was ich gut verstehen konnte. Evelyn ist knapp über fünfzig und forensische Psychologin. Sie ertränkt ihren Kummer und ihre Verzweiflung in Alkohol und diversen kurzlebigen Männerbekanntschaften. Jeder hat so sein Ventil. Sie wird bei dem Serienmörder-Fall hinzugezogen, wo jemand sein Unwesen auf verschiedenen Campingplätzen im Norden treibt. Der ermittelnde Hauptkommissar ist Gerhard Tillmann, mit dem Evelyn vor Jahren selbst eine Beziehung hatte. Ich fand beide Protagonisten authentisch angelegt und gut dargestellt.

Arno Strobel konnte mich mit diesem Psychothriller leider nicht so ganz überzeugen. Ich hatte mir anhand des Klappentextes so einiges versprochen, gerade im Bezug auf einen Camping-Trip. Doch irgendwie habe ich den wohl verpasst – hier kam wirklich nur sehr wenig. Der Prolog wird im weiteren Verlauf des Buches wieder aufgenommen, hat mich aber im Detail auch nicht so überrascht wie erhofft. Ich will hier nicht spoilern, daher sind meine Andeutungen eher kryptischer Natur 😉 Auf jeden Fall fand ich das Motiv zwar auf eine ganz besondere Art und Weise stimmig, aber auch nicht komplett überzeugend. Wer es gelesen hat, weiß hoffentlich, wie ich dies meine. Dazu kommt noch, dass mir die Spannung massiv gefehlt hat. Ich war an keiner Stelle so weit, dass ich mir fast die Nägel abgekaut hätte oder Ähnliches. Ich hoffte immer auf die große Wendung, den mega Knall, aber leider blieb dies alles aus. Viele Details empfand ich auch eher als eindeutig und nicht gerade mysteriös. Wirklich schade, aber mein Highlight war es leider nicht.

Zum Autor

Arno Strobel liebt Grenzerfahrungen und teilt sie gern mit seinen Leserinnen und Lesern. Deshalb sind seine Thriller wie spannende Entdeckungsreisen zu den dunklen Winkeln der menschlichen Seele und machen auch vor den größten Urängsten nicht Halt.

Seine Themen spürt er dabei meist im Alltag auf und erst, wenn ihn eine Idee nicht mehr loslässt und er den Hintergründen sofort mit Hilfe seines Netzwerks aus Experten auf den Grund gehen will, weiß er, dass der Grundstein für seinen nächsten Roman gelegt ist. Alle seine bisherigen Thriller waren Bestseller.

Arno Strobel lebt als freier Autor in der Nähe von Trier.

WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

352 Seiten

ISBN 978-3-596-70802-4

Preis: 16,99 Euro

erschienen bei https://www.fischerverlage.de

Leseprobe https://www.fischerverlage.de/buch/arno-strobel-der-trip-du-hast-dich-frei-gefuehlt-bis-er-dich-fand-9783596708024

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

© Foto: Claudias Bücherhöhle

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

2 thoughts on “*Rezension* Der Trip

  1. Ging mir leider auch so. Ich habe die ganze Zeit auf den Wow-Effekt gewartet, der leider ausblieb.
    Hat mir von seinen Thrillern am Wenigsten gefallen

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