Der Schlächter von Joyce Carol Oates

erschienen bei blessing
Zum Inhalt
Pennsylvania, Anfang des 19. Jahrhunderts. Dr. Silas Weir ist ein junger Arzt aus gutem Hause, doch ohne Charisma und Talent. Beim Anblick von Blut wird er ohnmächtig, Frauenkörper stoßen ihn ab. Um seinen strengen Vater zu beeindrucken, versucht er, auf unorthodoxe Weise als Chirurg voranzukommen, was ihn gesellschaftlich isoliert. Dann wird er durch eine Aneinanderreihung von Zufällen Direktor der Staatlichen Heilanstalt für weibliche Geisteskranke in New Jersey. Hier beginnt Weir, vorgeblich im Dienste des medizinischen Fortschritts, Experimente an den meist schwarzen und irischen Insassinnen durchzuführen. Bald gilt er als führender, wenn auch berüchtigter Experte für Gynäkologie und Psychiatrie. Bis eine junge Dienstmagd zu seiner Obsession, seinem wichtigsten Versuchsobjekt und schließlich zu seinem Verhängnis wird.
(Quelle: Verlag)
Zum Buch
Das Cover dieses Buches fand ich schon in der Programmvorschau sehr ansprechend und der Klappentext tat sein Übriges. Geschildert werden die Ereignisse in der ersten Person aus verschiedenen Sichten. Die Story spielt im 19. Jahrhundert.
Ich hatte mich wirklich sehr auf das Buch gefreut, wurde aber bitter enttäuscht. Was mich am meisten störte, war die Tatsache, dass das Wort „und“ in nahezu jedem Satz durch das Zeichen „&“ ersetzt wurde. Das behinderte meinen Lesefluss dermaßen, dass ich nach einiger Zeit wirklich die Lust an der Geschichte verlor, kann ich leider nicht anders sagen.
Dazu kommt noch, dass Protagonist Dr. Silas Weir extrem unsympathisch auf mich wirkte. Viel zu ängstlich und inkompetent noch dazu – mit diesem Mann konnte ich nicht viel anfangen und habe mir immer nur gewünscht, dass nicht noch mehr Frauen seiner Behandlung zum Opfer fallen mögen …
Brigit Kinealy kam von den Patientinnen noch am meisten zu Wort und sie war auch recht sympathisch. Meistens tat sie mir nur leid, durch welche Hölle sie gehen musste. Das war – nach meinem Dafürhalten – selbst für das Jahr 1835 ziemlich heftig und vielleicht auch etwas unprofessionell.
Joyce Carol Oates konnte mich mit diesem Buch leider gar nicht überzeugen. Der Klappentext war so vielversprechend, dass mich auch die Jahreszahl nicht abschreckte, aber ich bin einfach nur enttäuscht. Eine sehr unsympathische Hauptfigur, dazu diese Geschichte mit dem Wörtchen „und“ und zu viele detaillierte Untersuchungen an den Frauen – das war selbst mir zu viel. Und ich habe eigentlich einen robusten Magen in der Beziehung. Doch das ging hier viel zu weit. Man hat sich nachher schon wie eine Patientin und nicht mehr wie eine Leserin gefühlt, schrecklich … War leider nicht mein Buch und daher kann ich es auch nicht weiterempfehlen. Aber vielleicht seht ihr da draußen das Ganze ja anders
Zum Autor
Joyce Carol Oates wurde 1938 in Lockport, New York geboren. Sie zählt zu den bedeutendsten und vielseitigsten amerikanischen Autorinnen der Gegenwart. Für ihre mehr als 60 Romane und über 300 Erzählungen wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem National Book Award. Joyce Carol Oates lebt in Princeton, New Jersey, wo sie Kreatives Schreiben unterrichtet. Sie war mehrfach für den Pulitzer-Preis nominiert und gilt seit Jahren als Anwärterin auf den Nobelpreis für Literatur.
WERBUNG
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448 Seiten
übersetzt von Silvia Morawetz
ISBN 978-3-89667-768-6
Preis: 24 Euro
erschienen bei https://www.penguin.de/verlage/blessing
Leseprobe https://www.penguin.de/buecher/joyce-carol-oates-der-schlaechter/buch/9783896677686
© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag
© Foto: Claudias Bücherhöhle
An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!