Servus und herzlich willkommen zu Tag 4 unserer Blogtour!
In den letzten Tagen konntet ihr schon bei meinen Bloggerkolleginnen einige Beiträge lesen – nun bin ich an der Reihe. Bei mir geht es um das Thema
Auf den Spuren eines Serienmörders
Wie wird der Begriff Serienmörder*in eigentlich definiert? Laut Wikipedia bedeutet es, dass ein Mensch mindestens drei Menschen an verschiedenen Orten zu verschiedenen Zeitpunkten getötet hat.
Leider ist also die Thematik des Buches nicht nur reine Fiktion, denn in der Realität haben wir in den letzten Jahren und Jahrzehnten schon von Serienmörder*innen gehört und gelesen. Bekannteste Beispiele dazu sind u.a.:
Ted Bundy (US-amerikanischer Serienmörder und Vergewaltiger, der zwischen 1974 und 1978 mindestens 30 Frauen und Mädchen tötete; er wurde 1989 hingerichtet.)
Jack the Ripper (tötete 1888 mindestens 5 Frauen in London; Identität unbekannt)
Zodiak-Killer (tötete in den USA zwischen 1968 und 1969 5 Menschen, zwei überlebten seinen Angriff; Identität unbekannt)
Marc Dutroux (belgischer Mörder und Sexualstraftäter, der bis Mitte der 1990er Jahre mehrere Kinder und Jugendliche im Alter von 8-19 Jahren entführte, sexuell missbrauchte und drei Menschen tötete, zwei entführte Mädchen verhungerten in seinem Versteck, während er im Gefängnis saß; er verbüßt seit 1996 eine lebenslange Haftstrafe)
Aileen Wuornos (US-amerikanische Serienmörderin, die zwischen 1989 und 1990 wahrscheinlich sieben Männer tötete; Verhaftung 1991, Hinrichtung 2002)
(Quelle: Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Serienmördern)
Und das ist nur ein Bruchteil einer sehr langen Liste … Wie man sieht, werden einige Täter*innen gefasst und sogar hingerichtet, andere wiederum entkommen der Polizei und ihren Ermittlern. Gerade wenn man sich ansieht, dass es einen Mörder wie Jack the Ripper vor mehr als 130 Jahren gab, waren auch die Ermittlungen dementsprechend. Damals gab es noch keine DNA-Analysen oder Sonstiges. Die Polizei musste sich nur auf die am Tatort befindlichen offensichtlichen Spuren konzentrieren, reagieren und so versuchen, den Mörder dingfest zu machen. Vielleicht führten auch die wenigen Spuren und das Geschick des Mörders nie zu einer Festnahme.
Heutzutage ist die Technik gerade in der Forensik enorm weit entwickelt und es reicht oft nur ein winziger Hautfetzen unter den Fingernägeln des Opfers oder es kann anhand des Musters von Blutspritzern an den Wänden ein Tathergang rekonstruiert werden. Auch dies ist noch lange keine Garantie, um einen Mörder zu fassen, aber es wird den Ermittlern ein Stückchen einfacher gemacht als vielleicht vor 100 Jahren. Und genau das finde ich unheimlich faszinierend an der ganzen Sache und auch an Büchern mit der Thematik – sich mit den Ermittlern auf Spurensuche begeben und miträtseln können. Daran hatte ich schon als Teenager großes Interesse und sah meine Berufung in der Rechtsmedizin. Leider hat es dann doch nicht sollen sein, aber die Faszination ist geblieben.
Es ist einfach unheimlich interessant, wie Ermittler und auch Rechtsmediziner anhand von winzigen Spuren oder auch Ungereimtheiten bei Aussagen Überlebender die entsprechende Tat rekonstruieren und den Weg zum wahren Mörder finden können. Natürlich ändert das nichts an dem begangenen grausamen Verbrechen und kein Toter wird dadurch wieder lebendig. Aber es besteht wenigstens die Möglichkeit, den/die Mörder*in zu fassen und ihn/sie der gerechten Strafe zukommen zu lassen. Ich würde gerne in dem Bereich arbeiten und die Puzzleteile Stück für Stück zusammensetzen. Spuren sicherstellen, mit anderen ähnlichen Verbrechen vergleichen, Gemeinsamkeiten finden und hoffentlich den Täter entlarven und hinter Gitter bringen. Wie man auch an den oben angeführten Beispielen sieht, gelingt dies nicht immer – ob es jetzt an der Ermittlungsmethode oder am „perfekten Verbrechen“ liegt, wer kann das schon sagen …
Aber gerade heutzutage gibt es besondere Datenbanken bei der Polizei oder höheren Behörden, in denen bestimmte auffällige Merkmale eines Verbrechens eingetragen werden können. Dadurch erhalten die Ermittler eine Übersicht, ob es schon einmal eine ähnliche Tat gegeben hat. Natürlich werden mit der Veröffentlichung von gewissen Details in den Medien auch sogenannte Trittbrettfahrer erschaffen und die Polizei sollte schon wohlüberlegt Informationen an die Presse geben. Doch auch wenn es Nachahmer einer Tat oder gar Mordserie geben sollte, hat der eigentliche Mörder immer noch seine ganz eigene Handschrift – und die kann keiner bis ins Detail imitieren. Somit ist auch dies wieder ein interessanter Fakt, der bei einer echten Ermittlung genau geprüft werden muss. Oft entwickelt sich ein/e Täter*in mit jedem Mord weiter und verfeinert sein/ihr Verbrechen. Dann ist es sicherlich schwierig, ihn zu fassen, je länger es dauert. Aber ich denke schon, dass in den meisten Fällen gerade ein Trittbrettfahrer als solcher erkannt werden kann.
Andere legen ihre Verbrechen mit der Zeit auch so aus, dass sie gefasst werden müssen. Ob sie das ganze Töten leid sind oder was genau dahintersteckt, weiß nur der/diejenige selbst. Doch all diese Aspekte sind unheimlich interessant und vielleicht muss man auch eine kleine morbide Neigung haben, um den Beruf des Ermittlers ausüben zu können. Mit Sicherheit lebt man gefährlich, aber wenn es zur Verhaftung und dem hoffentlich gerechten Urteil kommt, weiß man auch, dass man den Hinterbliebenen im Rahmen der Möglichkeiten wenigstens ein wenig Gutes getan hat und sie vielleicht eher mit dem Vergangenen abschließen können.
Meine Rezension zu Blutroter Schatten findet ihr übrigens hier:
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