*Rezension* Die Liebesbriefe von Abelard und Lily

Die Liebesbriefe von Abelard und Lily von Laura Creedle

erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Dass sie perfekt ist, hat die 16-jährige Lily bisher noch nicht so oft in ihrem Leben gehört. Lily hat ADHS und das Gefühl, alles, was sie berührt, früher oder später zu zerstören. Doch dann trifft sie Abelard. Und der lässt sich zum Glück nicht so leicht abschrecken. Wäre da nur nicht die Tatsache, dass er das Asperger-Syndrom hat, und eigentlich kein Interesse an einer Beziehung …

(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Trotz der durchgestrichenen Herzen strahlt das Cover dieses Buches für mich viel Romantik aus. Gerade deshalb passt es genau zum Titel und auch zum Thema. Die Story wird in der ersten Person aus der Sicht von Protagonistin Lily geschildert und spielt in Texas.

Lily ist ein liebenswürdiger Teenager, der ein chaotisches Leben führt und oft sehr konfus ist. Nicht genug damit, dass sie an ADHS und Legasthenie leidet, sie weigert sich auch, ihre Medikamente zu nehmen. Die Medikamente verändern Lilys Wesen, ihren Appetit, helfen aber natürlich, ihre Krankheit im Griff zu haben. Wirklich schwer, wenn man zudem mit enormen Nebenwirkungen zu leben hat …

Abelard leidet am Asperger-Syndrom, was eine Form des Autismus ist. Dies wirkt sich bei jedem Betroffenen anders aus, bei Abelard führen Verspätungen und Berührungen schon zu einem kleinen Chaos.

Die Geschichte wird sehr ruhig erzählt, was ich nicht erwartet hatte. Lange Zeit geht es um die Nachrichten, die die beiden sich schreiben. Leider sind es keine „richtigen“ Briefe, wie ich angenommen hatte, sondern SMS. Ist natürlich heutzutage die Kommunikationsmöglichkeit Nummer Eins, aber ich fand es trotzdem ein wenig schade. Wenigstens haben die beiden aus einem Buch eines Liebespaares zitiert und ihre Nachrichten damit ausgeschmückt. War auch eine süße Idee.

Laura Creedle konnte mich mit ihrem Debüt nicht ganz zu 100% überzeugen. Sie hat eine schöne und auch bittersüße Geschichte erschaffen, die dem Zusatz auf dem Cover des Buches alle Ehre macht. Ihre Figuren sind authentisch dargestellt und gerade die Wahrnehmungsstörung bei Lily lässt keinen Zweifel daran, dass sich die Autorin auskennen muss. Der Leser sieht hier ganz deutlich, wie sich eine geringfügige Verspätung von einem kleinen Zwischenfall zu einem großen Chaos auswirken kann. All diese kleinen Eckpunkte, die zu den Erkrankungen unserer Protagonisten gehören, könnten nicht realistischer gemacht sein. Die Story hat keinen großen Spannungsbogen, leider auch wenig emotionale Momente. So richtig gefangen genommen wurde ich erst ab ungefähr Seite 200, was ein wenig spät ist. Da kam dann der Schwung, den ich mir schon die ganze Zeit erhofft hatte. Eine schöne Geschichte, die aber gut und gerne noch eine Portion mehr an Tiefe hätte vertragen können.

Liebe ist, wenn du in den Augen anderer eine irreversibel gebrochene Persönlichkeit bist, dann aber jemanden triffst, der dich gut findet, so wie du bist.

Seite 260

Zum Autor

Laura Creedle lebt in Austin, Texas. ›Die Liebesbriefe von Abelard und Lily‹ ist ihr Jugendbuch-Debüt. Wie ihre Protagonistin Lily hat auch Laura selbst ADHS und Legasthenie.

WERBUNG
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ab 14 Jahren

352 Seiten

übersetzt von Barbara Lehnerer

ISBN 978-3-423-76316-5

Preis: 16,95 Euro

erschienen bei https://www.dtv.de/buecher/gesamtverzeichnis/c-21?gclid=EAIaIQobChMI_-a979GZ7wIVYoBQBh0xpgLdEAAYASAAEgL_TfD_BwE

Leseprobe https://www.dtv.de/buch/laura-creedle-die-liebesbriefe-von-abelard-und-lily-76316/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

© Foto: Claudias Bücherhöhle

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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