*Rezension* Was die Nacht verschweigt

Was die Nacht verschweigt von Louise Doughty

erschienen bei Penguin

Zum Inhalt

Nachts um vier, an einem eisigen Novembermorgen, ist der Bahnhof von Peterborough menschenleer. Während alle schlafen, steht ein Mann verzweifelt an Gleis 7. Sein Vorhaben ist eindeutig – in wenigen Minuten rast hier ein Güterzug vorbei. Was der Mann nicht weiß: Er ist nicht allein. Lisa Evans beobachtet ihn, doch sie kann ihn nicht mehr von seiner Entscheidung abbringen. Der Vorfall bringt nicht nur Lisa, sondern auch den Polizisten Lockhart dazu, sich näher mit den Geschehnissen auf diesem Gleis zu beschäftigen. Denn kann es purer Zufall sein, dass mehrere Menschen innerhalb von nur 18 Monaten genau an der gleichen Stelle sterben? Die Suche nach der Wahrheit wird zu einem nervenaufreibenden Puzzlespiel …

(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Dieses Buch hat sich als ganz anders dargestellt, wie ich es vorweg erwartet hatte. Die Story hat eine ungewöhnliche Protagonistin, spielt in London und wird in der ersten Person geschildert.

Lisa ist 36 Jahre alt und erzählt uns hier einen Teil ihrer Geschichte. Sie beobachtet ihre Mitmenschen sehr genau und bekommt mehr mit als der Durchschnittsmensch. Das Gleis 7 am Bahnhof von Peterborough spielt eine besondere Rolle, worüber ich an dieser Stelle aber nichts weiter verraten werde. Nur so viel – es hat mich überrascht und im ersten Moment auch ein wenig abgeschreckt. Doch man sollte sich auf die Story einlassen, dann erfährt man eine wirklich dramatische Geschichte von mindestens zwei Menschen, die sich über eine lange Zeit als schleichender Prozess darstellt.

PC Lockhart hat hier eine wesentlich kleinere Rolle zugedacht bekommen als ich anhand des Klappentextes vermutet hatte. Von ihm sieht man wirklich wenig und daher kann ich zu seiner Person auch nicht wirklich etwas Aussagekräftiges sagen. Er ist noch sehr jung und daher noch nicht lange im polizeilichen Dienst.

Tut es weh, tot zu sein?

Seite 23

Louise Doughty hat mir mit diesem Buch etwas Besonderes präsentiert. Ich war sehr überrascht und anfangs auch etwas enttäuscht. Denn der Klappentext gibt im Grunde nicht das wieder, was hier der Haupttenor ist. Die Autorin ist sehr detailverliebt, was man schon auf der allerersten Seite merkt. Mir war es relativ egal, wann welcher Zug von welchem Gleis wohin fährt – sie hat es wirklich haargenau aufgelistet und damit nicht genug. Solche Kleinigkeiten kommen im Laufe der Geschichte immer wieder vor und waren nicht mein Fall. Ich brauche präzise, kurze Anmerkungen, das reicht. Hier wurde in meinen Augen die Story mit unnötigen Details künstlich in die Länge gezogen. Das Buch präsentiert sich als sehr ruhige Geschichte, keine Action-Szenen, kein großes Drama. Es kommen erschreckende Dinge ans Tageslicht, bei denen man der Protagonistin gerne öfter zurufen möchte, dass sie schleunigst ihre Sachen zu packen hat … Außerdem erfahren wir viele Geschichten von verschiedenen Menschen, die wenig mit der eigentlichen Story zu tun haben. Es war eine lange, sehr lange Geschichte, die mit einer Detailverliebtheit schon direkt auf Seite 1 begann. Für mich zwar ein besonderes Buch, aber gelesen haben muss man es nicht unbedingt.

Zum Autor

Louise Doughty, geboren 1963, schreibt Romane, Hörspiele und unterrichtet Kreatives Schreiben. Ihre Bücher erscheinen in 30 Ländern, wurden für renommierte Preise ausgezeichnet und nominiert (u.a. Dagger Award, Orange Prize) und verfilmt. Die britische Autorin und Journalistin lebt mit ihrer Familie in London.

WERBUNG
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512 Seiten

übersetzt von Astrid Arz

ISBN 978-3-328-10851-1

Preis: 11 Euro

erschienen bei https://www.penguinrandomhouse.de/Verlag/Penguin/71000.rhd

Leseprobe https://www.penguinrandomhouse.de/Taschenbuch/Was-die-Nacht-verschweigt/Louise-Doughty/Penguin/e597528.rhd

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

© Foto: Claudias Bücherhöhle

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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