*Rezension* Die Bestatterin von Kilcross

Die Bestatterin von Kilcross von Anne Griffin

erschienen bei Kindler

Zum Inhalt

Jeanie Masterson ist die Tochter des Bestatters in dem beschaulichen irischen Städtchen Kilcross. Von ihrem Vater hat sie die Gabe geerbt, mit den Verstorbenen sprechen zu können und deren letzten Wünsche entgegenzunehmen. Diese Fähigkeit verleiht ihr einen besonderen Status, zugleich bedeutet sie aber auch eine große Bürde: Denn sie muss entscheiden, welche Botschaften sie den Verbliebenen übermittelt und welche sie lieber für sich behält. Als ihre Jugendliebe Fionn nach London geht, fühlt Jeanie sich zum Bleiben verpflichtet, weil sie hier in Kilcross gebraucht wird. Aber vergessen kann sie ihn nie.

(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Auf dem Cover ist gleich das Bestattungsunternehmen zu sehen, in dem unsere Protagonistin arbeitet. Es wirkt auf den ersten Blick wie eine heimelige Atmosphäre, was mir gut gefiel. Die Farben wurden toll gewählt und das Buch wirkt dadurch nicht aufdringlich. Die Geschichte wird in der ersten Person geschildert.

Der Klappentext hat mich gleich auf den ersten Blick angesprochen. Ich habe auch bereits das vorangegangene Werk der Autorin gelesen und daher war die Entscheidung relativ leicht für dieses Buch. Ich mag Geschichten, die sich rund um Medizin drehen oder auch ihren Schwerpunkt in die Welt der Toten verlegen. Eine Bestatterin ist mir jetzt bislang noch nicht untergekommen, aber ich fand die Idee sehr interessant dazu.

Jeanie war mir auf Anhieb sympathisch. Sie ist authentisch und bodenständig, was mir sehr gut gefiel. Ihre Fähigkeit, mit den Toten zu kommunizieren ist auf den ersten Blick vielleicht ein wenig merkwürdig, aber ich fand diesen Ansatz faszinierend. Vor allem die Darstellung dieser Zwiesprache wird von der Autorin sehr schön dargestellt. Außer ihrem Beruf ist da noch Jeanies Ehemann, der anscheinend ganz andere Vorstellungen vom Leben hat als sie. Natürlich birgt dieses Konfliktpotenzial und auch die dazugehörige Umsetzung ist Anne Griffin meisterhaft gelungen. Ich habe während des Lesens immer eine direkte Verbindung zu den Figuren gespürt und fand dies wirklich gelungen.

Anne Griffin hat mir mit diesem Roman etwas Besonderes präsentiert. Sie hat eine Geschichte geschaffen, die auf eine spezielle Art und Weise sehr mitreißend und auch bewegend war. Ihre Figuren wirkten auf mich authentisch und sympathisch, ebenso ihre Leben. Das Thema Tod ist generell immer sehr schwierig anzugehen, aber die Autorin hat eine tolle Herangehensweise und mich auch zum Nachdenken angeregt. Einige Passagen waren für mich aus persönlichen Gründen etwas schwieriger zu lesen, aber trotzdem konnte ich das Buch schlecht zur Seite legen. Die eingestreuten Rückblenden gefielen mir sehr gut, da der Leser so einen besseren Eindruck erhält, warum Jeanie so ist, wie sie heute ist. Ein wirklich gelungenes Buch, das ich nur empfehlen kann.

Zum Autor

Anne Griffin ist eine irische Schriftstellerin. Sie erhielt für ihre Kurzgeschichten den John McGahern Award for Literature, außerdem stand sie u.a. auf der Shortlist für den Hennessy New Irish Writing Award und den Sunday Business Post Short Story Award.
Ihr Romandebüt, “Ein Leben und eine Nacht”, wurde in zahlreiche Länder verkauft, u. a. in die USA, nach Kanada, Frankreich und Holland, und stand auf Platz 1 der irischen Bestsellerliste. Anne Griffin lebt in Irland.

WERBUNG
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384 Seiten

übersetzt von Martin Ruben Becker

ISBN 978-3-46300036-7

Preis: 22 Euro

erschienen bei https://www.rowohlt.de/verlag/kindler

Leseprobe https://www.rowohlt.de/buch/anne-griffin-die-bestatterin-von-kilcross-9783463000367

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

© Foto: Claudias Bücherhöhle

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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