*Rezension* Die Pilotin

Die Pilotin von Amelia Carr

erschienen bei Bastei Lübbe

Zum Inhalt

Frühjahr 1942

Als Bruchpilotin landet die junge Amerikanerin Nancy im Zweiten Weltkrieg auf einer Wiese in der englischen Provinz – und mitten im Herzen ihres Vorgesetzten Mac. Da beide bereits gebunden sind, kämpfen sie gegen ihre Gefühle an …

Sommer 2006

Nancy vertraut ihrer Enkelin Sarah ihre herzzerreißende Lebensgeschichte an. Was Sarah dabei erfährt, erschüttert die Fundamente der Familie. Es ist die Geschichte einer großen Liebe, die Sarah so tief beeindruckt, dass sie ihr eigenes Leben überdenkt …

(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Wie gut kennt man seine Familie eigentlich wirklich – wie gut kann man andere überhaupt kennen? So nahe wir einem anderen Menschen auch stehen mögen, es gibt immer tief verborgene Geheimnisse, von denen wir nichts wissen – Träume und Ängste, Leidenschaften und Hass.

Seite 9

Die Geschichte ist in sieben Teile gegliedert, die sich abwechselnd in der Vergangenheit und der Gegenwart abspielen. Die Gegenwart wird im personalen Erzählstil geschildert, die Vergangenheit in der dritten Person. Es gibt verschiedene Perspektiven, die sich auch nur selten wiederholen.

Erzählt wird hier Nancys Lebensgeschichte in Abschnitten, doch eine weitere Protagonistin ist ihre Enkelin Sarah. Sarah macht sich im Auftrag von Nancy auf die Suche nach einem bestimmten Menschen und so kommen die Ereignisse ins Rollen und die Geheimnisse ans Licht.

Ich fand Nancy sympathisch. Doch wenn es um Ehrlichkeit geht, ist sie nicht gerade die Größte. Wie sie sich da einem bestimmten Menschen gegenüber verhält, fand ich überhaupt nicht in Ordnung. Nancys Liebe zur Fliegerei wird von der Autorin authentisch dargestellt, ebenso Details zu diesem Thema. Da merkt man, dass Amelia Carr selbst eine Pilotin ist. In der Gegenwart 2006 ist Nancy bereits 84 Jahre alt. Sie ist und war schon immer ein Freigeist und fühlt sich oft eingeengt.

Sarah ist Mitte Dreißig und träumt von einer eigenen Familie. Ihre diesbezüglichen Überlegungen konnte ich sehr gut nachvollziehen. Man merkt ihr an, dass sie es sich nicht leicht macht und den einfachsten Weg wählt. Eine sehr sympathische junge Frau.

Die anderen Perspektiven bestehen aus Sarahs Mutter Ellen, ihrem Onkel Ritchie und einer langjährigen Mitarbeiterin der Flugfirma der Familie. Erst habe ich mich immer gefragt, warum gerade diesen Menschen so viel Aufmerksamkeit in der Geschichte zuteilwird, aber das klärt sich nach und nach.

Die Autorin springt zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, die 1942 beginnt, hin und her, bleibt dabei aber nicht chronologisch. Das hört sich auf den ersten Blick vielleicht verwirrend und chaotisch an, ist es aber keineswegs. Klare Strukturen sind deutlich erkennbar.

Amelia Carr hat mich mit ihrer Geschichte rund um die Fliegerei begeistern können. Es gab zwar einige Abschnitte, die für mich jetzt nicht allzu interessant waren, aber der Rest war großartig gemacht. Sie hat nicht nur authentische Charaktere erschaffen, sondern auch eine Atmosphäre, die einen mitreißt. Der Zweite Weltkrieg ist ein großer Teil der Vergangenheit und auch der Part war realistisch dargestellt. Der Schreibstil der Autorin ist klasse und ich fühlte mich stellenweise an die Bücher von Lucinda Riley erinnert. Obwohl diese Geschichte wieder etwas ganz Anderes war. Es geht um jede Menge Geheimnisse, Vermutungen und Missverständnisse. Die Liebe und der Krieg sind Themen, ebenso die Familie und ihr Zusammenhalt. Es gibt unheimlich viele Zitate, die ich gerne hier alle mit euch geteilt hätte, aber das würde einfach den Rahmen sprengen 😉 Wie gesagt, war ich nicht immer mit Nancys Handlungweise einverstanden, aber diese Frau hat ein bewegtes Leben hinter sich und mehrere hätten wahrscheinlich wie sie gehandelt. Am Ende hat die Autorin für meinen Geschmack ein wenig zu viele Dinge eingebracht, die einem Menschen passiert sind oder sich letztendlich zum Besten wenden, doch darüber kann ich hinwegsehen. In der Summe war es ein toller Ausflug in eine interessante Welt von Nancy, die Geheimnisse werden aufgeklärt und das Buch endet somit rund.

Wir machen uns immer noch Sorgen darüber, ob andere die Wahrheit vertragen können – wie würde die Welt aussehen, wenn wir das nicht täten?

Seite 10/11

Zum Autor

Amelia Carr wuchs im englischen Sommerset auf. Sie hat bereits zahlreiche Kurzgeschichten und Romane verfasst, die unter verschiedenen Pseudonymen erschienen sind. Heute lebt sie mit ihrem Ehemann in der Nähe von Bath. Sie hat zwei Töchter und vier Enkelkinder, die sie ebenso in Bewegung halten wie ihre zahlreichen Hobbys. Mit der Heldin ihres Romans DIE PILOTIN teilt sie die Leidenschaft für das Fliegen, denn sie besitzt einen Pilotenschein.

WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

ab 16 Jahren

620 Seiten

übersetzt von Ute Leibmann

ISBN 978-3-404-18389-0

Preis: 11 Euro

erschienen bei https://www.luebbe.de

Leseprobe https://www.luebbe.de/bastei-luebbe/buecher/sonstige-belletristik/die-pilotin/id_8342751

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

© Foto: Claudias Bücherhöhle

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und der https://www.lesejury.de für die Bereitstellung dieses Exemplars und die tolle Leserunde bedanken!

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