*Rezension* Trauma

Trauma – Kein Entkommen von Christoph Wortberg

erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Zwei Tote, der eine ertrunken in einem See, der andere erstickt in einem Kühlschrank. Die Parallelen zwischen den Fällen sind frappierend: Hier wie dort stirbt ein schwer traumatisierter Mann unter Umständen, die an jenes Erlebnis erinnern, das die Traumatisierung ausgelöst hat. Handelt es sich wirklich um Suizide, wie es die Obduktion nahelegt und der Psychoanalytiker Dr. Hanning bestätigt?
Genau das bezweifelt die Münchner Mordermittlerin Katja Sand. Doch je tiefer Katja gräbt, desto mehr wird sie von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt.

(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover gefiel mir auf Anhieb sehr gut und würde mir in einer Buchhandlung auch direkt ins Auge fallen. Erzählt wird die Story in der dritten Person, was ich für einen Thriller durchaus angebracht finde. Unterteilt ist die Geschichte in drei Buchteile, die jeweils mit Ereignissen rund um ein kleines Kind beginnen. Hier ist nicht klar, welches Geschlecht das Kind hat und wie lange die sehr grausam geschilderten Ereignisse zurückliegen. Auf jeden Fall verlangten diese Einleitungen mir beim Lesen das meiste ab …

Katja Sand gefiel mir ganz gut. Ich konnte ihre Zweifel bezüglich der Arbeit, aber auch als Mutter sehr gut nachvollziehen und hatte somit eine authentische Protagonistin vor mir. Manches Mal wirkte sie zwar sehr perspektivlos und resigniert, aber bei so einem Beruf sicherlich kein Wunder. Außerdem hat die Ermittlerin noch ihr privates Päckchen zu tragen, was aber in diesem ersten Teil nicht explizit offenbart wird. Klar sind aber ihre Probleme mit ihrer 15-jährigen Tochter Jenny, die mitten in der Pubertät steckt. All dies hat der Autor geschickt zwischen die Ermittlungen eingeschoben, was mir gut gefallen hat.

Katjas Assistent Rudi Dorfmüller ist ein ganz anderer Typ als sie. Ein richtiger Autonarr, der aber gleichzeitig ein unverzichtbares Mitglied des Ermittlerteams ist. Gefiel mir richtig gut, da er auch noch nicht ganz so kaputt und desillusioniert wirkte wie manch anderer seiner Kollegen.

Das Leben ist fragil. Zerbrechlich wie dünnes Glas. Ein Metallstück auf dem Asphalt, das liegt, wo es nicht liegen soll, ein Reifen, der es überrollt und dabei aufgeschlitzt wird, eine kleine Unachtsamkeit, eine falsche Entscheidung oder einfach nur der Zufall, und alles ist vorbei.

Seite 84

Christoph Wortberg hat mich fast zu 100% mit seinem Trilogie-Auftakt überzeugen können. Mir gefiel der Aufbau der Geschichte, das Eintauchen in die Ermittlungen und auch die Fälle waren interessant gemacht und warfen einige Fragen auf. Die Protagonistin wirkte äußerst authentisch und eine Verbindung zum Titel gibt es ebenfalls. Der Schreibstil ist klasse und ließ mich durch die Seiten nur so fliegen. Wie schon oben angedeutet, werden gerade die Anfänge der Buchteile sehr grausam geschildert. Ich habe immer versucht herauszufinden, wer dieses kleine Kind sein mag, lag aber lange Zeit daneben. Vor allem auch, weil es ein Detail beinhaltet, das mich verwirrte und selbst im Nachhinein anscheinend nur ein Zufall ist. Aber ein echt merkwürdiger … Die Geschichte nimmt mit jeder Seite und jedem neuen Hinweis mehr Fahrt auf, was mir sehr gut gefiel. Es geht aber nicht nur um die Ermittlungen, sondern auch um das Privatleben unserer Ermittlerin. Es geht darum, dass man Ziele und Träume hat, das Leben aber durch welche Umstände auch immer ganz anders verlaufen kann. Die Story liefert eine kurze, aber dennoch fundierte Erklärung zu dem Begriff Trauma, was ich als enorm wichtig empfand. Es ist wahrscheinlich Meckern auf hohem Niveau, aber durch kleine Ungereimtheiten, die mich auch noch nach dem Lesen beschäftigen, hat es zur Bestwertung nicht ganz gereicht. Ich setze da unbedingt auf Band 2, zu dem es am Ende auch noch einen kleinen Ausblick gibt. Aber ich muss wirklich sagen, dass der Autor hier einen sehr guten Thriller hingelegt hat, der mir äußerst spannende Lese-Unterhaltung bot.

Die Reihe

Trauma – Kein Entkommen

Trauma – Kein Vergessen (erscheint voraussichtlich im August 2021)

Trauma – Keine Gnade (erscheint voraussichtlich ?)

Zum Autor

Christoph Wortberg studierte Philosophie, Germanistik und Geschichte und ist ausgebildeter Schauspieler. Verschiedene Rollen am Theater und im Fernsehen, daneben Hörbuchsprecher. Seit vielen Jahren Drehbuchautor, u.a. für den Kölner »Tatort«, sowie Autor von Jugendromanen. Christoph Wortberg lebt in Köln.

WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

368 Seiten

ISBN 978-3-423-26268-2

Preis: 16,90 Euro

erschienen bei https://www.dtv.de/?gclid=EAIaIQobChMIoYPwzqnB7gIVytPtCh1q1wmpEAAYASAAEgLE_vD_BwE

Leseprobe https://www.dtv.de/buch/christoph-wortberg-trauma-kein-entkommen-26268/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

© Foto: Claudias Bücherhöhle

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars und die dazugehörige Ermittlungsakte bedanken!

2 thoughts on “*Rezension* Trauma

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