Fräulein Anna Gerichtsmedizin – Die Prinzregentenmorde von Petra Aicher
erschienen bei Ullstein
Zum Inhalt
Anna Zech beginnt 1912 als Krankenschwester in der Münchner Gerichtsmedizin. Gleich ihre erste Leichenschau ist eine Tote aus der Isar. Anna glaubt nicht, dass die alternde Schauspielerin selbst ins Wasser gegangen ist. Auch der Skandalreporter Fritz von Weynand vermutet, jemand hat hier nachgeholfen. Denn die Tote hatte beste Verbindungen und kannte viele Persönlichkeiten. Anna, aus kinderreicher, kleinbürgerlicher Familie, ist vom adeligen Charmeur Fritz zuerst ein wenig eingeschüchtert. Aber ihre Courage und Neugier sind stärker. Gemeinsam decken sie die dunklen Seiten der feinen Münchner Gesellschaft auf.
(Quelle: Verlag)
Zum Buch
Das Cover dieses historischen Romans passt zum Inhalt und somit zur damaligen Zeit, in der die Geschichte spielt. Es handelt sich in diesem Auftaktband um die Jahre 1912 bis 1914 und die Story spielt in München. Sie wird in der dritten Person geschildert. Im Buchdeckel gibt es eine Vorstellung der beiden Protagonisten.
Anna gefiel mir auf Anhieb. Sie ist eine ruhige Person, weiß sich aber durchzusetzen. Muss sie auch, denn als Frau einen Job als Obduktionsassistentin im Jahre 1912 zu haben, ist in der damals dominierenden Männerwelt nicht gerade einfach. Doch Anna lässt sich nicht beirren und findet in Doktor Gernhuber einen willigen und sehr netten Lehrer. Endlich mal jemand, der eine Frau nicht herabsetzt. Doch einen Fehler hat Anna in meinen Augen – sie ist zu redselig. Und gerade das kann sie unter Umständen ihren neu erworbenen Job wieder kosten. Denn kein geringerer als der Skandalreporter Fritz nutzt diese Art von Anna aus. Warum die junge Frau einem Fremden gegenüber überhaupt so offen und ehrlich ist, ist mir zwar die ganze Zeit ein Rätsel geblieben, aber die Menschen sind ja schließlich verschieden.
Fritz hingegen ist ein gerissener Typ, der ein Doppelleben führt. Auf der einen Seite ist er der Skandalreporter, auf der anderen ein unglücklich verheirateter Mann aus den besten Kreisen. Und obwohl er nicht ganz ehrlich mit seinen Mitmenschen ist, hatte er für mich einen ganz besonderen Charme an sich, den ich mochte. Ihn und Anna verbindet mehr eine Hassliebe als eine gute Freundschaft, aber auch dies passte sehr gut in diese Geschichte. Die Erziehung seiner Kinder fand ich übrigens grauenhaft und ich hätte Fritz` Frau sehr gerne einmal gegenüber gestanden …
Petra Aicher hat mir wirklich tolle Lesestunden mit diesem Auftaktband beschert. Ich liebe ja alles rund um Medizin und gerade Obduktionen und somit hat sie mit diesem Buch genau meinen Nerv getroffen. Mich irritierte Annas Verhalten Fritz gegenüber ein wenig und ihre „Ermittlungen“, wie sie im Klappentext beschrieben wurden, fanden im Grunde erst recht spät statt. Davor geht es mehr um den Aufbau ihrer Freundschaft und insgesamt um allerlei Privates. So lernt der Leser natürlich die Figuren sehr gut kennen, aber mir blieb daher die angekündigte Story ein wenig auf der Strecke. Das Setting war toll, der Schreibstil ebenso und ich werde die Serie auf jeden Fall weiterverfolgen. Der historische Touch gefiel mir ebenfalls richtig gut und verströmte eine besondere Atmosphäre. Von mir gibt es eine große Leseempfehlung.
Die Reihe
Fräulein Anna Gerichtsmedizin – Die Prinzregentenmorde
Fräulein Anna Gerichtsmedizin – Die Schwabinger Morde (erscheint voraussichtlich im Juli 2023)
Zum Autor
Petra Aicher, geboren 1972, ist Münchnerin mit ganzem Herzen und recherchiert die Geschichte und Geschichten ihrer Stadt, wenn ihre Zeit es zulässt.
WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:
432 Seiten
ISBN 978-3-548-06400-0
Preis: 12,99 Euro
erschienen bei https://www.ullstein.de
Leseprobe https://www.ullstein.de/werke/fraeulein-anna-gerichtsmedizin/taschenbuch/9783548064000
© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag
© Foto: Claudias Bücherhöhle
An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.vorablesen.de für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!
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