Sieben Stunden – Wen würdest du retten? von Megan Miranda

erschienen bei Penguin
Zum Inhalt
10 Jahre ist es her, dass in Tennessee zwei Schulbusse in eine Schlucht stürzten. Nur neun Jugendliche konnten sich retten. Als sich eine von ihnen wenig später das Leben nimmt, schließen die übrigen einen Pakt: Jedes Jahr wollen sie sich treffen, um jener schrecklichen Nacht zu gedenken.
Um einander zu schützen.
Um sich gegenseitig in Schach zu halten.
Nun, am zehnten Jahrestag, der Schock: Ein weiterer Überlebender ist tot – seine Leiche wurde in eben dem Strandhaus in den Outer Banks gefunden, das ihnen bei ihren Treffen zum Zufluchtsort geworden ist. Der Rückhalt in der Gruppe bröckelt. Dann droht ein aufkommender Sturm, das Haus von der Außenwelt abzuschneiden. Können sie noch darauf vertrauen, dass sie einander schützen werden?
(Quelle: Verlag)
Zum Buch
Das Cover dieses Buches fand ich auf den ersten Blick mysteriös angehaucht, was aber durchaus zum Klappentext passend ist. Erzählt wird die Geschichte überwiegend in der ersten Person, aus der Sicht von Cassidy. Zwischendurch gibt es Rückblenden der anderen Überlebenden vom Unfalltag, die dann in der dritten Person geschildert werden.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass es mir einfach zu viele Figuren auf einem Haufen waren. Sie haben sich für mich nicht wirklich voneinander unterschieden, was es auch noch ein wenig schwieriger machte beim Lesen. Man erfährt einfach viel zu wenig von ihnen. Höchstens mal einen Beruf oder Familienstand. Alles andere bleibt ungesagt.
Überwiegend haben wir es mit Cass zu tun. Sie ist heute 28 Jahre alt und eine der Überlebenden des fatalen Unfalls von vor zehn Jahren. Jährlich treffen sich die Überlebenden in ihrem selbst gewählten Zufluchtsort in der Nähe des Unfallorts. Hier habe ich nicht ganz verstanden, was das eigentlich sollte. Es wird nicht großartig über das Unglück geredet und somit einander vielleicht Trost gespendet. Nein, hier macht jeder tagelang sein Ding und das war es dann auch. Es schwebt immer ein Pakt im Raum, der mit dem Tag zu tun hat, aber warum muss man sich dann noch jedes Jahr treffen und fast ignorieren?
Was mich ebenfalls irritierte, war der kürzliche Tod eines Überlebenden, der hier lange Zeit gar nicht weiter thematisiert wird. Mag auch damit zusammenhängen, dass im Klappentext wieder einmal vorab viel zu viel erwähnt wird. Bis wir an besagter Stelle beim Lesen sind, vergehen über 200 Seiten …
Wirkliche Sympathieträger habe ich hier nicht gefunden, aber mich interessierte einfach die Wahrheit. Und ob diese überhaupt ans Licht kommt, also bin ich drangeblieben. Der Anfang war in meinen Augen recht langatmig, zäh und nicht sehr interessant. Da änderten auch die Rückblicke zur Unfallnacht nicht viel dran. Aber nach gut 200 Seiten (ja, sehr spät) wurde das Buch dann doch noch wesentlich spannender und ich fand einen besseren Draht zum Inhalt. Zu den Figuren immer noch nicht, doch es gibt Schlimmeres. Die Stunden nach dem Unfall werden ebenfalls immer detaillierter aufgegriffen, was mir gut gefiel.
Megan Miranda konnte mich mit diesem Buch erst einmal gar nicht überzeugen und ich stand kurz vor dem Abbruch. Doch da ich schon viele Bücher von ihr gelesen habe und eigentlich immer begeistert war, wollte ich ihr noch eine Chance geben – und das war auch nicht verkehrt. Ihr Schreibstil ist einfach toll, aber der Spannungsbogen kam erst bei gut der Hälfte des Buches richtig zum Einsatz. Daher lohnt sich ein Dranbleiben für die, die es anfangs genauso empfinden wie ich. Mich ärgert aber auch jetzt immer noch der Klappentext, der einfach zu viel verrät. Dadurch habe ich immer gewartet, dass geeignete Reaktionen der Figuren kommen, aber lange ausblieben. Und das einfach nur, weil sich die Umstände ganz anders darstellten. Doch trotz des aufkommenden Sturms, der die Atmosphäre noch einmal um ein Vielfaches unheimlicher machte und dem steigenden Spannungsbogen hat mich das Buch nicht wirklich überzeugt. Es gibt noch eine Wendung, die ich gut fand, aber als ich am Ende das Buch zuschlug, hatte ich trotzdem noch Fragezeichen im Gesicht. Daher gibt es von mir nur eine mittlere Bewertung, keine direkte Leseempfehlung und ich hoffe auf das nächste Buch der Autorin.
Zum Autor
Megan Miranda ist eine erfolgreiche amerikanische Autorin und steht seit ihrem Spannungsdebüt »Tick Tack« mit jedem neuen Thriller wochenlang auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste. Ihr Markenzeichen sind atemlos machende Pageturner und Plottwists, die selbst ihre größten Fans nicht kommen sehen – bis zur letzten Seite. Auch mit ihrem neuen großen Thriller »SMALL TOWN« garantiert sie für clevere psychologische Spannung mit Gänsehautfaktor.
Megan Miranda lebt mit ihrer Familie in North Carolina.
WERBUNG
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416 Seiten
übersetzt von Melike Karamustafa
ISBN 978-3-328-11139-9
Preis: 16 Euro
erschienen bei https://www.penguin.de/verlage/penguin
© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag
© Foto: Claudias Bücherhöhle
An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!
